Tipps zum Überwintern
Kraftstoff-Tank füllen, Reifenluftdruck erhöhen
Als Erstes volltanken, damit wird die Bildung von Kondenswasser im Tank vermieden.
Den Reifenluftdruck an beiden Rädern auf ca. 3,5 bar erhöhen.
Reinigung des Motorrades
Am Einfachsten lässt sich das Motorrad mit einem handelsüblichen „Motorrad-Reiniger“ reinigen. Dabei ist darauf zu achten, dass der aufgebrachte Reiniger nicht zu lange einwirken soll, das kann zu unerwünschten Flecken auf den behandelten Oberflächen führen
Als nächstes sollte das Motorrad besonders sorgfältig mit einem guten Hartwachs behandelt werden. Auch hier gerade die verborgenen Stellen nicht vergessen! Alle Lack-, Kunststoff- und auch Chromteile freuen sich über eine schützende Wachsschicht, nur lackierte Motorteile und Auspuffanlagen sollten besser mit einem Feinöl (z.B. Ballistol) konserviert werden, denn Wachs führt hier bei späterer Erwärmung oftmals zu bräunlichen Verfärbungen.
Schmieren von Gelenken und Hebeln usw.
Die Reinigung des Motorrads mit den entsprechenden „Motorrad-Reinigern“ entfernt allerdings auch Öl und Fett an den Stellen, an denen es sinnvoll und nötig ist. Es ist zu empfehlen einmal im Jahr die betreffenden Stellen wieder mit Fett bzw. Motoröl zu schmieren (Gelenke von Schalt- und Bremshebel, Fußrasten-Bolzen usw.)
Die Kette bekommt noch einmal frisches Kettenspray, nachdem sie mit einem speziellen Kettenreiniger (zur Not geht auch Benzin) zuvor von Schmutz und schmirgelnden Steinchen befreit worden ist.
Schwimmerkammern entleeren
Nun werden die Schwimmerkammern der Vergaser entleert. Am Einfachsten ist es, den Benzinhahn zu schließen (wenn möglich) und den Motor laufen lassen, bis sich kein Kraftstoff mehr im Vergaser befindet. Andernfalls die Schwimmerkammern über die dafür vorgesehenen Ablassschrauben entleeren und den Kraftstoff in einen dafür geeigneten Behälter auffangen und fachgerecht entsorgen. Dies ist sehr wichtig, wenn das Benzin im Vergaser verdunstet, hinterlässt es harzige Rückstände, die im Frühjahr Startschwierigkeiten und ungleichmäßigen Motorlauf bewirken können.
Dann würde nur eine Vergaserreinigung in Betracht kommen, diese ist natürlich mit hohen Kosten verbunden.
Batterie
Falls keine wartungsfreie Batterie eingebaut ist, muss man den Säurestand kontrollieren und ggf. bis zur „max. Markierung“ mit destilliertem Wasser auffüllen. Achtung! Niemals mit Säure auffüllen!!
Den Säurestand wartungsfreier Batterien kann man natürlich nicht kontrollieren, braucht man auch nicht.
Die Batterie überwintert am Besten in einem frostfreien Raum. Wer ihr etwas Gutes tun möchte, schließt sie an einem Erhaltungsladegerät an, das für eine geringe, regelmäßige Ladung sorgt.
Wer kein Erhaltungsladegerät hat, sollte die Batterie vor dem Einbau im Frühjahr laden. Sollte man kein Ladegerät haben, kann man seinen freundlichen Händler fragen. Der kann an der Batterie auch eine Leistungsmessung durchführen, damit es im Sommer bei herrlichem Wetter keine böse Überraschung gibt.
Aufbocken und abdecken
Abschließend wird das Motorrad auf dem Hauptständer aufgebockt, dass beide Räder entlastet sind. Fehlt ein solcher, verwendet man einen Montageständer. Können die Räder nicht entlastet werden, genügt es auch, diese alle paar Wochen ein bisschen weiter zu drehen, so dass keine „Standschäden“ entstehen können.
Zur Abdeckung nimmt man am besten eine atmungsaktive Abdeckplane (Baumwolle), die man unten gut zubindet. (Ein alter Bettbezug funktioniert auch)
So versorgt wird Ihr Motorrad Ihnen im kommenden Frühjahr bestimmt wieder viel Freude bereiten!
Noch ein kleiner Tipp: Müssen Reparaturen durchgeführt oder Verschleißteile ausgewechselt werden, so macht es Sinn dieses im Winter zu erledigen. Erstens vergisst man es dann nicht und zweitens machen manche Händler und Werkstätten im Winter sehr gute Preise, dadurch hat man noch ein paar Euros gespart.
Zum Saisonbeginn wünsche ich allen eine gute und unfallfreie Fahrt!